5. September 2023

Ein Gebäude betreten und das Gefühl haben, dass dieses genau weiß, was Sie für einen komfortablen Aufenthalt benötigen – als ob es Ihre Bedürfnisse vorhersehen könnte. Klingt das nach reiner Science-Fiction?

Die Konsortialstudie „Seamless Building Experience“ beweist, dass diese Vision heute zur Realität werden kann. In Zusammenarbeit mit sieben Konsortialpartnern hat das Center Smart Commercial Building eine technische Architektur entwickelt, die das Gebäudeerlebnis für Nutzer revolutioniert.

Doch wie gelang es dem Konsortium das gesteckte Ziel, nämlich den steigenden Anforderungen an das Nutzererlebnis gerecht zu werden und echte Mehrwerte zu schaffen, zu erreichen?

Die Vision und die Herausforderungen

Hierzu musste das Team zunächst die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer in Gewerbeimmobilien ergründen. Egal ob Stammnutzer, Gelegenheitsnutzer oder Erstnutzer – ihre Interaktionen und Verhaltensweisen innerhalb und vor dem Gebäude wurden genau unter die Lupe genommen.

Die größte Herausforderung bestand darin, diese vielfältigen Anforderungen in eine funktionierende und gewerkeübergreifende, technische Architektur zu übersetzen. Das Konsortium stand vor der Aufgabe, Use-Cases zu entwickeln, die das Nutzererlebnis optimieren. Dabei wurden emotionale als auch funktionale Mehrwerte für den Nutzer unterschieden.

Es wurden drei vorrangige Anwendungsfälle ausgewählt und in Prototypen entwickelt:

  • Eine webbasierte Gasteinladung für ein nahtloses Nutzererlebnis,
  • Eine intuitive Buchung von Ressourcen und
  • Ein Informations-Dashboard im Foyer des Gebäudes.

Das Fundament dieser Prototypenentwicklung bildet die Smart Building-Infrastruktur des Centers Smart Commercial Building. Im Center wurden in den vergangenen Jahren Hard- und Software-Lösungen verschiedener Hersteller in eine Plattform integriert, um herstellerübergreifende Prototypen für eben diese beschriebenen Use-Cases zu entwickeln. Die Plattform bietet eine reale Testumgebung für Smart Buildings, in der Prototypen erlebt, getestet und kontinuierlich weiterentwickelt werden können.

Die Konsortialpartner haben hier die Möglichkeit, die Ergebnisse der Konsortialstudie ihren Kunden zu präsentieren und die Use-Cases in andere Projekte einzubringen. Besonders der Prototyp „Gasteinladung“ kann aufgrund seines modularen Aufbaus auch an anderen Standorten implementiert, getestet und von den Konsortialpartnern im Live-Betrieb eingesetzt werden.

Prototyp „Gasteinladung“

Abb12u13-252x555 Seamless Building Experience: Wie Technologie das Nutzererlebnis revolutioniert

User Interface des Prototyps „Gasteinladung“

Der Prototyp „Gasteinladung“ wurde im Rahmen der Konsortialstudie „Seamless Building Experience“ entwickelt, um das Nutzererlebnis in Gewerbeimmobilien, begonnen bei der Anreise zum Standort bis hin zur Abreise, zu revolutionieren.

Durch die webbasierte Gasteinladung erhalten Erstbesucher:innen per E-Mail vorab alle relevanten Informationen für ihren geplanten Termin – eine Routenplanung, die Kontaktdaten des/der Ansprechpartner:in, die Login-Daten für das WLAN vor Ort, die Möglichkeit zum Entsperren der Ladesäule sowie die temporäre Berechtigung zum Rufen des Personenaufzugs vor Ort. Dank der intelligenten Navigation können Nutzer mühelos zum Zielort und zum reservierten Parkplatz gelangen.

Bei Bedarf kann eine E-Ladesäule zum Laden des Autos entsperrt werden. Nun wird der Nutzer zum Haupteingang navigiert. Dort erfolgt die Authentifizierung durch den essentry Kiosk mithilfe des Personalausweises (falls vom Gastgeber:in gewünscht). Dieser stellt eine Identitätsverifikation auf Grenzkontrollniveau sicher und bietet somit ein Höchstmaß an Sicherheit. Anschließend werden eine RFID-Karte sowie ein personalisiertes Namensschild bereitgestellt. Gleichzeitig wird der/die Gastgeber:in über das Eintreffen des/der Besucher:in informiert. Die RFID-Karte ermöglicht den Zugang zu autorisierten Bereichen.

Bei erfolgreicher Authentifizierung des Nutzers wird der Aufzug automatisch gerufen und die Ziel-Etage wird angesteuert. Dort wird der/die Besucher:in vom Gastgeber:in empfangen. Nach erfolgreicher Teilnahme am Meeting oder an der Veranstaltung hinterlässt der/die Erstbesucher:in die RFID-Karte im Eingangsbereich am Kiosk und wird zum Parkplatz navigiert. Von dort aus verlässt er/sie das Gelände und reist ab.

Diese Seamless Building Experience sorgt dafür, dass der Aufenthalt reibungslos, komfortabel und effizient verläuft. Von der Ankunft bis zur Abreise wird der/die Besucher:in intuitiv begleitet.

 

Mehrwert für alle Beteiligten

Die erarbeiteten Lösungen der Konsortialstudie „Seamless Building Experience“ bringen nicht nur den Nutzern Vorteile, sondern bieten auch Mehrwerte für Gebäudebetreiber und Investoren. Eine gesteigerte Aufenthaltsqualität, Zeitersparnisse und erhöhter Komfort kommen den Nutzern zugute. Für Gebäudebetreiber eröffnen sich Möglichkeiten zur effizienteren Flächennutzung und zur Förderung der Mieterbindung. Investoren profitieren von der damit verbundenen Wertsteigerung der Immobilie.

Eine Zukunft mit nahtlosen Gebäudeerfahrungen

Die Konsortialstudie „Seamless Building Experience“ zeigt, dass die Verschmelzung von Technologien und die Integration gewerke- und herstellerübergreifender Systeme enorme Vorteile für die Nutzer schafft. Die entwickelten Prototypen werden kontinuierlich weiterentwickelt und getestet, um den aktuellen Anforderungen in der Immobilienbranche gerecht zu werden.

Die Zukunft verspricht eine Gebäudeerfahrung, die nahtlos und beeindruckend zugleich ist. Dank innovativer Lösungen, die auf den Bedürfnissen der Nutzer basieren, kann die Kundenzufriedenheit gesteigert und der Erfolg von Unternehmen vorangetrieben werden.

Dr. Pau-y Chow, Lead Smart Buildings & Smart Cities beim Konsortialpartner Schindler Deutschland, ergänzt:

“Mit unserer Teilnahme an CSCB und an der Konsortialstudie „Seamless Building Experience“ zeigen wir unseren Anspruch, unseren Kunden nicht nur die besten technischen Lösungen anzubieten, sondern auch die Themen zu gestalten, die uns als Gesellschaft bewegen: Nachhaltigkeit durch smartere Gebäude. Als Technologieführer müssen wir zukünftig mehr in Ökosystemen denken und dafür mit starken Partnern zusammenarbeiten. Die Konsortialstudie „Seamless Building Experience“ ist ein tolles Beispiel für eine gemeinsam erarbeitete Lösung, die einen großen Mehrwert für unsere Kunden schafft.”

Eine enge Zusammenarbeit und die Integration modernster Technologien sind der Schlüssel, um das volle Potenzial einer nahtlosen Gebäudeerfahrung in der digitalen Ära zu entfalten.

Seamless-Building-Experience_mitheader-555x250 Seamless Building Experience: Wie Technologie das Nutzererlebnis revolutioniert

Prototyp „Gasteinladung“ Seamless Building Experience

Unsere Konsortialpartner

American Tower | Drees & Sommer | IEE Sensing | PHOENIX CONTACT | Pinestack | Schindler DeutschlandZumtobel Lighting

Executive Summary